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Kausalgraphen

Kausalgraphen sind grafische Modelle, die kausale Beziehungen zwischen Variablen abbilden. In einem Kausalgraphen werden Variablen als Knoten dargestellt und gerichtete Kanten als direkte kausale Einflüsse. Ziel ist es, aus der Graphstruktur Schlüsse über Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu ziehen und potenzielle Interventionen zu planen.

Der häufigste Typ ist der gerichtete azyklische Graph (DAG). DAGs erlauben kausale Beziehungen ohne Zyklen; latente

Zentrale Konzepte umfassen den Do-Operator für Interventionen, Backdoor- und Front-Door-Kriterien zur Identifikation kausaler Effekte aus Beobachtungsdaten

Anwendungen finden sich in Epidemiologie, Ökonomie, Sozialwissenschaften und Informatik. Kausalgraphen unterstützen bei der Planung von Experimenten,

Grenzen liegen in der Abhängigkeit von Vorannahmen und Modellwahl: Falsche Graphstrukturen, latente Störgrößen, Messfehler oder begrenzte

Beispiel: Rauchen beeinflusst das Lungenkrebsrisiko. Alter kann sowohl Rauchen als auch Krebs beeinflussen (Störfaktor). Über das

Störfaktoren
werden
oft
durch
zusätzliche
Latentvariablen
oder
bidirektionale
Kanten
modelliert.
Zeitliche
oder
dynamische
Kausalgraphen
beschreiben
zudem
Veränderungen
über
die
Zeit.
sowie
Kriterien
zur
Bestimmung
von
Anpassungssätzen.
Wenn
aus
Daten
die
Richtungen
einiger
Kanten
nicht
eindeutig
festgelegt
werden
können,
spricht
man
von
Äquivalenzklassen,
zum
Beispiel
CPDAGs
(completed
partially
directed
acyclic
graphs).
der
Identifikation
von
Störgrößen
und
der
Schätzung
kausaler
Effekte.
Methodisch
kommen
Do-Calculus,
Instrumentalvariablen
und
kausale
Entdeckung
(z.
B.
PC-Algorithmus,
GES,
FCI)
zum
Einsatz.
Software-Tools
wie
Dagitty,
Tetrad
oder
pcalg
ermöglichen
die
Arbeit
mit
Kausalgraphen.
Daten
können
zu
fehlerhaften
Schlüssen
führen.
Kausalgraphen
bieten
Orientierung,
aber
keine
letztgültige
Erkenntnis
ohne
valide
Annahmen.
Backdoor-Kriterium
lassen
sich
geeignete
Anpassungssätze
finden,
um
den
kausalen
Effekt
von
Rauchen
auf
Krebs
aus
Beobachtungsdaten
zu
schätzen;
alternativ
kann
das
Front-Door-Kriterium
herangezogen
werden,
wenn
direkter
Kontrollpfad
schwer
zugänglich
ist.