Kategoriearbeit

Kategoriearbeit bezeichnet den systematischen Prozess der Erstellung, Pflege und Weiterentwicklung von Kategorien oder Taxonomien, mit denen Informationen, Inhalte oder Objekte klassifiziert werden. Ziel ist eine bessere Auffindbarkeit, Navigation, Filtermöglichkeiten und Interoperabilität zwischen Systemen.

Typische Aktivitäten umfassen: Domain- oder Inhaltsanalyse; Festlegung von Anwendungsumfang; Entwurf einer topologischen oder facettierten Struktur; Benennung von Kategorien; Festlegung von Einschlusskriterien; Zuweisung von Metadaten und Labels; Einführung von Governance-Regeln; laufende Pflege und Revision. Die Praxis verbindet oft einen verständigen Designansatz (Top-down) mit Analysen des Bestands oder Nutzungsverhaltens (Bottom-up). Neben reinen Kategorien kommen auch kontrollierte Vokabulare, Thesauri und Ontologien zum Einsatz, beispielsweise über Standards wie SKOS.

Anwendungsbeispiele finden sich in Bibliotheken und Archiven, E-Commerce-Katalogen, Content-Management-Systemen, digitalen Plattformen und im Forschungsdatenmanagement. Kategoriearbeit erleichtert nutzerorientierte Suche, improves Filterfunktionen und unterstützt interoperable Datenstrukturen über Systeme hinweg.

Herausforderungen umfassen Wachstum der Kategorien, Überschneidungen zwischen Kategorien, Mehrsprachigkeit und kulturelle Unterschiede, Konsistenz und Konsensbildung, Migrations- und Änderungsmanagement sowie Governance und Verantwortlichkeiten. Eine regelmäßige Überprüfung und klare Richtlinien tragen zur Qualität der Taxonomie bei.

Bewertungskriterien sind Auffindbarkeit, Suchtrefferquote, Intercoder-Reliabilität (bei der Mehrfachkodierung), sowie Nutzerzufriedenheit und Nutzungsmetriken.