Katalysatorverschleiß

Katalysatorverschleiß bezeichnet die fortschreitende Abnahme der Leistungsfähigkeit eines Katalysators in Abgasanlagen. Katalysatoren wandeln schädliche Abgase wie Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Stickoxide durch chemische Reaktionen in weniger schädliche Substanzen um. Mit der Zeit verschlechtert sich deren Wirkungsgrad, wodurch Emissionen ansteigen können.

Aufbau und Funktionsprinzip: Moderne Katalysatoren bestehen meist aus einem keramischen oder metallischen Träger, der eine poröse Beschichtung (Washcoat) trägt. In dieser Schicht befinden sich Edelmetallkatalysatoren wie Platin, Palladium und Rhodium. Diese Substrate sind so konstruiert, dass sie die chemischen Reaktionen fördern, ohne selbst wesentlich zu verbrauchen. Die Struktur muss mechanische Belastungen, Hitze und chemischen Einflüssen standhalten.

Ursachen des Verschleiß: Mechanische Belastung durch Vibration, Straßennässe oder Steinschlag kann zu Rissen oder Brüchen führen. Thermische Beanspruchung durch hohe Abgastemperaturen, schnelle Temperaturwechsel und Thermo- zyklensituationen begünstigt Alterung und Sinterung der Edelmetalle. Chemische Belastungen durch Schwefel-, Phosphor- oder Siliziumverunreinigungen aus Kraftstoffen, Additiven oder Ölen sowie Kontamination durch Öl- oder Kühlmittelverluste können das Wirkprinzip behindern. Vernarbung, Verkokung durch Ruß sowie Verschmutzungen verringern die reale Oberfläche und die Aktivität. Mechanische Beschädigungen oder unsachgemäße Montage erhöhen das Ausfallrisiko.

Folgen und Diagnose: Verschleiß führt zu höherem Emissionswerten, sinkender Katalysatorwirkfläche und möglicher Fehlermeldung im Fahrzeugdiagnosesystem. Die Diagnose erfolgt über OBD/Fehlercodes, Abgastests, Druckverlustmessungen und physische Inspektion von Träger und Beschichtung.

Prävention und Lebensdauer: Regelmäßige Wartung, Vermeidung häufiger Kurzstreckenfahrten, qualitativ hochwertige Kraftstoffe und Dichtheit von Ölen und Kühlmitteln helfen, Verschleiß zu verlangsamen. Ein Katalysator kann je nach Fahrzeugnutzung typischerweise mehrere Jahre bis Jahrezehnte halten; dennoch ist frühzeitiger Austausch bei deutlicher Emissionssteigerung oder Leistungsverlust oft erforderlich.