Kapitalquoten

Kapitalquoten, plural von Kapitalquote, bezeichnet in der Wirtschaft verschiedene Quotienten, die das Verhältnis von Kapital zu anderen Größen oder Kontexten ausdrücken. Der Begriff ist kein fest definierter technischer Terminus, sondern variiert je nach Forschungs- oder Praxisfeld.

Im macroökonomischen Kontext wird oft von der Kapitalquote oder dem Kapitalanteil am Volkseinkommen gesprochen. Dabei geht es um den Anteil des Kapitals am Einkommen im Verhältnis zu Arbeit; der Begriff wird genutzt, um die Verteilung von Einkommen zwischen Kapitalbesitzern und Arbeitnehmern zu beschreiben. In vielen Ländern dient die Kapitalquote zudem als grobes Maß für Kapitalintensität oder für den Verlauf der Kapitalakkumulation über Zeit.

In der Unternehmensfinanzierung wird der Ausdruck ebenfalls verwendet, um die Finanzierungstruktur zu beschreiben. Häufig meint man den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital eines Unternehmens (Eigenkapitalquote) oder allgemeiner die Struktur der Kapitalbeschaffung, also wie viel Kapital durch Eigenkapital versus Fremdkapital bereitgestellt wird.

Nach der Produktions- oder Investitionsperspektive kann die Kapitalquote das Verhältnis von Kapitalstock oder Kapitaleinsatz zur erzeugten Wertschöpfung bezeichnen. Sie dient dann als Kennzahl für die Kapitalintensität einer Branche, eines Projekts oder einer Volkswirtschaft.

Da der Begriff je nach Fachgebiet unterschiedlich definiert wird, ist die konkrete Interpretation kontextabhängig. Bei Vergleichen sollten die zugrundeliegenden Definitionsweisen offengelegt werden. Siehe auch: Eigenkapitalquote, Kapitalstockquote, Kapitalstruktur.