Kapitalmarktlinie

Die Kapitalmarktlinie (Capital Market Line, CML) ist ein Konzept der Portfolio- und Kapitalmarkttheorie. Sie beschreibt die Beziehung zwischen dem erwarteten Ertrag eines Portfolios und dessen Risiko, gemessen als Standardabweichung, wenn das Portfolio aus einer risikofreien Anlage und dem Marktportfolio besteht. Die CML ist die Tangente der effizienten Frontier der risikobehafteten Anlagen am risikofreien Zinssatz und markiert damit die optimale Kombination aus Risiko und Rendite.

Der y-Achsenabschnitt der CML entspricht dem risikofreien Zinssatz r_f. Die Steigung ergibt sich aus dem Sharpe-Verhältnis des Marktportfolios: (E[R_M] - r_f) / σ_M. Jedes Portfolio, das durch eine Mischung aus risikofreier Anlage und dem Marktportfolio entsteht, liegt auf der CML. Damit besitzt es für sein vorhandenes Risiko die höchstmögliche Rendite-Risiko-Relation; Portfolios unterhalb der Linie sind ineffizient.

In der Praxis dient die CML dazu zu veranschaulichen, wie Investoren durch Leverage oder Entschuldung des Marktportfolios mit risikofreier Anlage die optimale Allokation erreichen. Der Marktportfolio selbst liegt auf der CML und spielt im CAPM eine zentrale Rolle. Die Gültigkeit der CML beruht auf Annahmen des CAPM, darunter risikofreies Kredit- und Anlagegeschäft, homogene Erwartungen, normalverteilte Renditen und ein einziges Marktportfolio. In der Praxis können Abweichungen auftreten, etwa durch Schätzfehler bei r_f, E[R_M] oder σ_M.