Kameramessung

KameraMessung ist ein Oberbegriff für Messverfahren, bei denen Kamerasysteme verwendet werden, um physikalische Größen wie Abmessungen, Positionen, Winkel oder Volumen aus Bild- oder Videodaten zu bestimmen. Ziel ist eine berührungslose, schnelle und wiederholbare Messung in Industrie, Wissenschaft und Forschung.

Die Messung basiert auf der Kalibrierung des Kamerasystems, die Bildkoordinaten in reale Weltkoordinaten überführt. Typisch sind Kalibrierungsmuster, Verzerrungskorrektur und eine klare Geometrie des Aufbaus. Bei Mehrkamerasystemen oder strukturierter Lichtquellen werden Parallaxen und Tiefeninformationen genutzt, um metrische Größen abzuleiten.

Zu den gängigen Ansätzen gehören Photogrammetrie, Stereo-Vision, Structure-from-Motion, strukturierte Lichtverfahren und Monokulare Verfahren mit Referenzgrößen zur Skalierung. Photogrammetrie erzeugt Punktwolken oder 3D-Modelle aus vielen Bildern; strukturiertes Licht projiziert Musterspuren; Monokamerasysteme benötigen zusätzliche Größenangaben.

Anwendungsgebiete reichen von Qualitätskontrolle in der Fertigung über Montageprüfungen und Robotik bis zu Fahrzeug- und Verkehrssystemen, Vermessung, Bau- und Denkmalpflege sowie Kultur- und Erbe. Die Messergebnisse lassen sich als Koordinaten, Messwerte, Punktwolken oder CAD-kompatible Modelle ausgeben.

Die Genauigkeit hängt von Kalibrierung, Auflösung, Abstand zum Objekt, Oberflächenbeschaffenheit, Beleuchtung und Bildrauschen ab. Verzerrungen, Sichtbehinderung und Bewegungsunschärfe können Messfehler verursachen. In der Praxis gelten Normen und Richtlinien aus der Mess- und Qualitätssicherung zur Kalibrierung, Validierung und Dokumentation.