Kalibrierpläne

Kalibrierpläne sind dokumentierte Pläne, die festlegen, wie Messgeräte, Instrumente oder Messprozesse regelmäßig kalibriert werden. Sie dienen der Nachvollziehbarkeit, Vergleichbarkeit und Vertrauenswürdigkeit von Messergebnissen sowie der Rückverfolgbarkeit auf nationale oder internationale Normen.

Zweck eines Kalibrierplans ist die Festlegung von Kalibrierhäufigkeit, verwendeten Referenzstandards, Kalibrierverfahren, Messunsicherheiten und Akzeptanzkriterien sowie die Definition von Dokumentationspflichten. Dadurch wird die Einhaltung von Qualitätsmanagement- und Zulassungsanforderungen unterstützt.

Typische Bestandteile sind der Gegenstand der Kalibrierung, verwendete Referenz- oder Primärstandards, die Kalibrierverfahren, Messergebnisse und deren Unsicherheit, Wiederholgenauigkeit, Akzeptanzkriterien, das Kalibrierintervall, Verantwortlichkeiten, Vorlagen für Berichte, Änderungsverlauf und Aufbewahrungsfristen.

Im Prozess umfasst der Kalibrierplan die Erstellung durch Fachpersonal, Validierung der Methoden, Durchführung der Kalibrierung, Erfassung und Auswertung der Ergebnisse, Bewertung gegen Kriterien, Dokumentation einschließlich Kalibrierbericht, Kennzeichnung akzeptierter oder defekter Instrumente sowie Planung von Korrekturmaßnahmen und erneuter Kalibrierung.

Normativer Bezug und Nutzen: Kalibrierpläne unterstützen Normen wie ISO/IEC 17025 im Laborbetrieb, das Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement (GUM) sowie Qualitätsmanagementsysteme wie ISO 9001. Nationale Institute liefern Referenzstandards. Der Nutzen liegt in der Gewährleistung der Messgenauigkeit, Audit- und Zertifizierbarkeit sowie Risikoreduzierung durch frühzeitige Abweichungserkennung.