Isolationswerte

Isolationswerte, in der Elektrotechnik oft als Isolationswiderstand bezeichnet, beschreiben die Qualität der elektrischen Isolierung zwischen leitenden Teilen oder zwischen Leitern und Erde. Sie geben an, wie gut die Isolierung Leckströme verhindert, und werden in ohm (Ω) angegeben, üblicherweise in Megohm (MΩ) oder in selteneren Fällen in GΩ. Höhere Werte deuten auf eine bessere Isolation hin.

Messung und Verfahren: Der Isolationswiderstand wird mit einem Isolationsmessgerät (Megohmmeter) gemessen, das der Isolierung eine Gleichspannung anlegt. Die Prüflast und das Messverfahren richten sich nach dem Bauart, der Betriebsspannung und geltenden Normen. Übliche Prüflasten liegen im Bereich mehrerer hundert bis etwa tausend Volt Gleichspannung, je nach Gerätetyp; für größere Industrieanlagen können höhere Spannungen verwendet werden. Das Ergebnis gibt den Widerstand oder die Leckstromstärke unter der anliegenden Spannung an. Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen das Messergebnis wesentlich: Mit zunehmender Feuchtigkeit oder Temperatur sinkt der gemessene Isolationswert typischerweise ab.

Auswertung und Standards: Gültige Werte sind nicht universell festgelegt; sie hängen vom Bauteil, der Nennspannung, dem Alter und den Einsatzbedingungen ab. Isolationsprüfungen erfolgen häufig bei der Inbetriebnahme und im regelmäßigen Wartungszyklus, um Verschlechterungen, Beschädigungen oder Verschmutzungen der Isolation zu erkennen. Zusätzlich zur Widerstandsprüfung kann die Dielektrizitätsfestigkeit (Hochspannungstest) ermittelt werden, bei dem die Isolierung kurzen Belastungsspitzen mit höheren Spannungen standhalten muss, um deren Integrität zu prüfen.

Ursachen und Instandhaltung: Ursachen für fallende Isolationswerte sind Alterung, mechanische Beschädigungen, Feuchtigkeit, Verunreinigungen oder thermische Belastungen. Bei festgestellten Problemen gehören Reinigung, Feuchtigkeitsbeseitigung oder der Austausch beschädigter Isolationsmaterialien zu den typischen Gegenmaßnahmen.