Prüflasten

Prüflasten sind Lasten, die absichtlich auf ein Bauteil, eine Baugruppe oder eine Struktur aufgelegt werden, um deren Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit im Rahmen von Prüfungen zu verifizieren. Sie dienen der Validierung von Entwurf, Herstellung und Zulassung.

Prüflasten können statisch oder dynamisch sein und verfolgen oft Worst-Case-Szenarien, unterschiedliche Lastpfade sowie bestimmte Randbedingungen. Sie werden in einem Prüfplan festgelegt und richten sich nach einschlägigen Normen, Richtlinien und Spezifikationen. Ziel ist es, Tragfähigkeit, Festigkeit, Steifigkeit oder Ermüdungsresistenz unter definierten Bedingungen zu bestätigen; bei Erfüllung oder Überschreitung der Kriterien gilt das Bauteil als geeignet, andernfalls sind Designanpassungen vorgesehen.

Anwendungsbereiche liegen im Tragwerks- und Maschinenbau, in der Fahrzeug- oder Komponentenzulassung (Homologation), sowie in der Qualitätskontrolle von Serienprodukten. Prüflasten können Gewichte, Druck-, Zug- oder Biegeslasten, sowie thermo- oder vibro-mechanische Beanspruchungen umfassen.

Messung und Auswertung erfolgen mit Lastsensoren, Deformationsmessung und weiteren relevanten Größen. Die Ergebnisse werden mit Prüfplänen, Toleranzen und Abbruchkriterien verglichen. Die Dokumentation umfasst Aufbau, Randbedingungen, Messwerte und Bewertungsverfahren.

Prüflasten unterscheiden sich von betrieblichen Nutzlasten, die im täglichen Einsatz auftreten. Sie sind definierte, kontrollierte Größen, die der Verifikation von Sicherheits- und Leistungsanforderungen dienen.