Innenaufnahmen

Innenaufnahmen bezeichnen fotografische oder filmische Aufnahmen von Innenräumen. Sie umfassen Wohn- und Geschäftsräume, Flure, Gewölbe sowie architektonische Details. Ziel ist es, Raumgröße, Materialien, Lichtstimmung und Funktionalität realitätsnah oder ästhetisch darzustellen. In der Immobilienfotografie dienen Innenaufnahmen der Präsentation von Objekten; in Architektur- und Interiordesign-Aufnahmen der Vermittlung von Gestaltungskonzepten; in Film und Fernsehen tragen sie zur Sets und Atmosphäre bei.

Zur Durchführung werden Stativ, Kamera, und je nach Raum Weitwinkel- oder Tilt-Shift-Objektive eingesetzt. Tilt-Shift hilft, Verzerrungen durch Perspektivenwinkel zu korrigieren. Beleuchtung erfolgt oft in Mischform aus vorhandenem Licht und ergänzender Ausleuchtung mit LED-Panels, Diffusoren und Softboxes. Der Weißabgleich wird auf die Farbtemperatur der Lichtquellen abgestimmt, häufig RAW-Aufnahmen für späteres Color Grading.

Techniken werden Belichtungsreihen oder HDR-Aufnahmen genutzt, um Lichtunterschiede auszugleichen. Bei der Komposition gilt es, Linienführung, Raumtiefe und Fensteraspekte zu berücksichtigen; Spiegelungen, Glasflächen und reflektierende Oberflächen erfordern gezielte Lichtführung oder Polarisation. Ziel ist eine neutrale Perspektive, oft mit Horizontal- oder Vertikalkorrektur.

Vorbereitung umfasst Begehung des Raums, Shot-List, und Set-Dressing. Die Umsetzung erfolgt mit Mehrfachaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven, gefolgt von Nachbearbeitung: Belichtungen angleichen, Verzerrungen korrigieren, Linien geradeziehen, Farbanpassung und Feinschärfe. Typische Herausforderungen sind enge Räume, harte Gegenlichtsituationen, Glanzflächen und Farbtemperaturunterschiede zwischen Lichtquellen.