Industrienetzwerke

IndustrieNetzwerke bezeichnen die Kommunikationssysteme, die in industriellen Umgebungen eingesetzt werden, um Sensoren, Aktoren, Steuerungen, Maschinen und Unternehmensanwendungen miteinander zu verbinden. Sie ermöglichen den Datenaustausch in Echtzeit, deterministische Abläufe sowie Zuverlässigkeit und Robustheit gegenüber rauen Umgebungsbedingungen. Typische Netzwerke umfassen Feldbusse, industrielle Ethernet-Netzwerke sowie Gateways, die verschiedene Netze verbinden oder abgrenzen.

Aufbau und Schichten: Auf der Feldebene befinden sich Sensorik und Antriebe, die über Feldbusse oder Industrial-Ethernet mit Steuerungen (z. B. PLCs, DCS) kommunizieren. Die Leitebene umfasst SCADA, HMI und Manufacturing Execution Systems (MES). Die Unternehmensebene verbindet IT-Systeme mit ERP, Cloud-Plattformen und Analytics. Wichtige Standards und Protokolle sind PROFINET, EtherNet/IP, EtherCAT, Modbus TCP, OPC UA und MQTT. IndustrieNetzwerke legen Wert auf Determinismus, geringe Latenz, Verfügbarkeit und Sicherheitsmechanismen.

Sicherheit und Herausforderungen: IndustrieNetzwerke erfordern Sicherheitskonzepte wie Segmentierung, Zugriffskontrollen, Patch- und Change-Management sowie robuste Schutzmaßnahmen gegen Störungen. IEC 62443 und verwandte Standards bieten Rahmenwerke für sichere OT-Umgebungen. Zu den Herausforderungen zählen Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Herstellern, Latenz- und Determinismus-Anforderungen, Lebenszyklusmanagement, Wartung und Migration sowie der zunehmende Trend zur IT-OT-Integration und Cloud-Anbindung.

Ausblick und Nutzung: Durch Digitalisierung, Industrie 4.0, IIoT und Edge-Computing gewinnen IndustrieNetzwerke an Bedeutung. Vorteile sind Transparenz, vorausschauende Wartung, Produktionsflexibilität und Energieeffizienz. Typische Anwendungen finden sich in der Fertigung, Prozessindustrie, Logistik und Gebäudetechnik.