Determinismus

Determinismus bezeichnet die Auffassung, dass alle Ereignisse und Zustände durch vorangehende Ursachen und Naturgesetze vollständig bestimmt sind. In der kausal-deterministischen Sicht folgt jeder Zustand aus vorhergehenden Zuständen und Gesetzen. Es gibt auch Varianten wie den logischen Determinismus (future truths are already determined) und den theologischen Determinismus (Gott bestimmt alle Ereignisse und deren Ausgang).

Der Determinismus wird häufig in der Debatte um den freien Willen diskutiert. Inkompatibilisten halten Freiheit und Festlegung für unvereinbar; Kompatibilisten oder Soft Deterministen sehen Freiheit als Handeln gemäß eigenen Motiven, auch wenn diese Motive durch Ursachen festgelegt sind. Hard Determinismus bejahte die Festlegung und verneint die reale Möglichkeit von freiem Willen; Soft Determinismus versucht, Freiheit trotz Festlegung sinnvoll zu definieren, oft im Sinne von Verantwortbarkeit.

Historisch spielte Determinismus eine zentrale Rolle in der Philosophie, von den stoischen Lehren über Spinoza bis hin zu Hume und Kant. In der Wissenschaft führte der klassische Mechanismus des Newtons zu einem stark deterministischen Weltbild, das durch Chaosforschung und komplexe Systeme seine Grenzen fand. In der modernen Physik wird Indeterminismus in der Quantenmechanik diskutiert, wo viele Interpretationen Wahrscheinlichkeiten statt sicherer Vorhersagen betonen. Es gibt jedoch auch deterministische Sichtweisen, wie die de Broglie-Bohm-Theorie, die auf mikroskopischer Ebene Determinismus postulieren.

Neben diesen ontologischen Fragen spielt der methodische Determinismus in Wissenschaften eine Rolle: Die Annahme, dass Phänomene durch kausale Strukturen erklärbar, messbar und vorhersagbar sind. Welche Rolle Determinismus für Moral, Wissenschaft und Erkenntnis genau spielt, bleibt umstritten.