Implementierungsrisiko

Implementierungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass ein Vorhaben, eine Lösung oder ein System nicht wie geplant implementiert wird, wodurch die angestrebten Nutzen oder Ziele nicht realisiert werden. Es betrifft technologische, organisatorische und prozessuale Dimensionen. Es ist ein zentraler Bestandteil des Gesamtrisikos in Projekten, insbesondere bei großen IT-, Change- oder Transformationsvorhaben.

Ursachen sind unklare Anforderungen, unrealistische Zeitpläne, ungenügende Ressourcen, Komplexität von Schnittstellen, Abhängigkeiten von Drittanbietern, mangelhafte Datenqualität, fehlendes Change Management, Stakeholder-Widerstände sowie Sicherheits- und Compliance-Hürden.

Zu den Auswirkungen gehören Verzögerungen, Budgetüberschreitungen, Leistungseinbußen, geringe Nutzungsakzeptanz, Qualitätsprobleme, Datenverlust oder -inkonsistenzen und eingeschränkte Betriebsbereitschaft.

Zur Steuerung gehören Risikoregister, regelmäßige Bewertung von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden, Priorisierung der Maßnahmen und Gegenmaßnahmen wie iterative oder hybride Implementierung, Pilotphasen, schrittweise Einführung, klare Governance, Ressourcenplanung, umfassende Tests, Change Management, Schulung und Validierung von Schnittstellen sowie Sicherheits- und Complianceprüfungen.

Durch strukturierte Planung, Stakeholder-Management und schrittweise Realisierung lassen sich Implementierungsrisiken deutlich reduzieren; Nullrisiken sind jedoch selten erreichbar.

---