Hornhautveränderungen

Hornhautveränderungen bezeichnen Veränderungen der Hornhaut, der transparenten Front des Auges. Sie können die Sehschärfe, die Lichtempfindlichkeit oder das Gefühl der Augenoberfläche beeinträchtigen. Ursachen reichen von angeborenen oder erworbenen Erkrankungen über Verletzungen bis zu Infektionen oder iatrogenen Auswirkungen durch Behandlungen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch augenärztliche Untersuchung, Spaltlampenuntersuchung sowie bildgebende Verfahren wie Hornhauttopografie und Pachymetrie.

Die Veränderungen lassen sich grob in mehrere Kategorien einteilen: degenerativ oder dystrophisch bedingte Hornhautveränderungen (etwa Keratokonus, bei dem die Hornhaut ausdünnt und sich krümmt), Endothel-Dystrophien (z. B. Fuchs’ Endothel-Dystrophie); infektiöse oder entzündliche Prozesse (Herpes-Keratitis, bakterielle Infektionen); traumatische Schädigungen durch Verletzungen oder chemische Verätzungen; refraktive oder kontaktlinsenassoziierte Veränderungen; Narbenbildung durch frühere Erkrankungen oder Operationen.

Symptome variieren je nach Ursache und Befund, umfassen aber oft unscharfes oder verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit, Fremdkörpergefühl, tränende Augen oder trockene Augen. Die Diagnostik umfasst Spaltlampenuntersuchung, Topografie der Hornhaut zur Erfassung von Krümmung und Dicke sowie ggf. Pachymetrie, Spekularmikroskopie des Endothels und bildgebende Verfahren wie AS-OCT (Anteriorsegment-OCT).

Die Behandlung richtet sich nach Ursache, Ausmaß und Stabilität der Hornhaut. Konservative Therapien umfassen Tränenersatzmittel, entzündungshemmende oder antivirale Medikamente sowie Optimierung der Kontaktlinsenpflege oder das Tragen spezieller Kontaktlinsen (z. B. scleral). Bei fortschreitenden Veränderungen können chirurgische Optionen erwogen werden, etwa Crosslinking zur Stabilisierung bei Keratokonus, phototherapeutische Keratektomie oder lamelläre (DALK) und penetrante Keratoplastik (PKP). In schweren Fällen kann eine Hornhautprothese erforderlich sein.

Die Prognose hängt stark von der Ursache, dem Ausmaß und dem Ansprechen auf Therapien ab. Frühzeitige Diagnostik und Behandlung verbessern in vielen Fällen die Sehleistung. Präventionsmaßnahmen umfassen Schutz vor Augenverletzungen, gute Kontaktlinsen- und Hygienepflege sowie regelmäßige augenärztliche Kontrollen bei Risikogruppen.