Hormonbedingt

Hormonbedingt bezeichnet in der Medizin und im allgemeinen Sprachgebrauch einen Zustand, eine Symptomatik oder einen Prozess, der durch Hormone beeinflusst oder verursacht wird. Hormone sind chemische Botenstoffe, die von endokrinen Drüsen in den Blutkreislauf abgegeben werden und viele Körpersysteme wie Stoffwechsel, Fortpflanzung, Wachstum und Stimmung regulieren.

Der Begriff wird sowohl in der Diagnostik als auch in der Beschreibung von Beschwerden verwendet, deren Verlauf stark von hormonellen Veränderungen abhängt. Dazu gehören natürliche Phasen wie Pubertät, Menstruation, Schwangerschaft und Wechseljahre, aber auch krankhafte Zustände wie hormonell bedingter Haarausfall, Akne, Gewichtsschwankungen oder Stimmungsänderungen. Auch Schilddrüsenhormonstörungen oder andere endokrine Dysbalancen können als hormonbedingt bezeichnet werden, wenn Hormone die Ursache oder der zentrale Einflussfaktor sind.

In der Diagnostik wird häufig die Anamnese mit Messungen von Hormonspiegeln kombiniert, um eine hormonelle Ursache abzuschätzen. Behandlungsstrategien reichen von dem Ausbalancieren des hormonellen Gleichgewichts über medikamentöse Therapien (z. B. Hormonpräparate, Schilddrüsenmedikamente) bis zu Lebensstilmaßnahmen, je nachdem, welche Hormone betroffen sind und welche Ursachen vorliegen. Der Begriff dient auch der verständlichen Einordnung von Symptomen, ohne pathologische Prozesse im Detail zu schildern.

Siehe auch: Endokrinologie; Hormone; Hormontherapie.