Hochverfügbar

Hochverfügbar beschreibt die Eigenschaft von Systemen, Dienste auch bei Ausfällen anderer Komponenten nutzbar zu halten. Ziel ist eine möglichst hohe Verfügbarkeit von Diensten, oft gemessen als prozentuale Betriebszeit. Dazu gehören redundante Hardware, Netzwerke und Dienste, automatische Failover-Mechanismen, Überwachung und klare Betriebsprozesse.

Kennzahlen: Verfügbarkeit wird in Prozent angegeben, z. B. 99,9 %, 99,99 % oder 99,999 %. Wichtige Kennzahlen sind MTBF (mittlere Zeit zwischen Ausfällen), MTTR (mittlere Reparaturzeit), RTO (Recovery Time Objective) und RPO (Recovery Point Objective). Höhere Verfügbarkeit erhöht oft Kosten und Komplexität.

Architekturprinzipien: Redundante Komponenten und Pfade, Clustering, Load Balancing, Replikation von Daten (synchron oder asynchron), Failover- und Heartbeat-Überwachung, georedundante Standorte. Unterschiede bestehen zwischen Active-Active- und Active-Passive-Setups; Geo-Redundanz minimiert das Risiko durch Standortausfall.

Betrieb und Umsetzung: Hochverfügbarkeit erfordert automatisierte Failover-Strategien, regelmäßige Tests, Wartungsfenster, Monitoring, Alarmierung und koordiniertes Change-Management. Verträge und IT-Service-Management (SLA, OLA) definieren Verfügbarkeitsziele.

Herausforderungen: Hohe Kosten, Betriebskomplexität, Datenkonsistenz über Standorte, Netzverzögerungen und Partitionstheorie, sowie das Risiko von Split-Brain-Situationen in Clustern.

Anwendungsbereiche: Kritische Infrastrukturen, Banken, Telekommunikation, Cloud-Dienste, E-Commerce. Hochverfügbarkeit ist oft integriert in Business-Continuity- und Disaster-Recovery-Strategien.