Hintertür

Hintertür, im Deutschen Backdoor, bezeichnet in der Informatik eine versteckte oder nicht offengelegte Zugangsmöglichkeit zu einem System, Programm oder Gerät. Sie ermöglicht das Umgehen normaler Authentifizierungs- und Zugriffskontrollen und kann sowohl absichtlich von Entwicklern als auch durch Sicherheitslücken entstehen. Der Begriff leitet sich vom Bild einer Tür ab, die sich hinter einer anderen Tür verbirgt und so unbemerkt Zugang gewährt.

Technische Hintertüren entstehen oft durch hardcoded Anmeldeinformationen, versteckte Funktionen, Debug-Modi oder durch Schwachstellen in Firmware und Software. Sie können absichtlich in den Quellcode eingelegt werden, etwa für Wartungszwecke, oder sich durch Nachlässigkeiten, fehlerhafte Updates oder Kompromittierungen verbreiten. Trojaner oder Rootkits können ähnliche Zugänge herstellen, indem sie als reguläre Programme erscheinen, aber über Hintertüren verfügen.

Politische oder rechtliche Hintertüren bezeichnen Bestrebungen, gesetzlichen oder behördlichen Zugriff auf verschlüsselte Daten zu ermöglichen. Befürworter argumentieren, sie seien wichtig für Strafverfolgung und nationale Sicherheit; Kritiker warnen vor Missbrauch, Fehleranfälligkeit und dem Verlust des Vertrauens in Verschlüsselungssysteme. Die Debatte betrifft legislativer Rahmenwerke, Sicherheitsstandards und den privaten Sektor.

Schutz und Gegenmaßnahmen umfassen sichere Softwareentwicklung, regelmäßige Code-Reviews, Audits von Firmware und Anwendungen, das Vermeiden von Hardcoded-Anmeldeinformationen, Sicherheits- und Reaktionspläne bei Vorfällen sowie umfassendes Monitoring auf unautorisierte Zugriffe. Transparenz, klare Update-Politik und robuste Verschlüsselung tragen dazu bei, das Risiko von Hintertüren zu verringern und das Vertrauen in Systeme zu stärken.