Hilfsleitungen

Hilfsleitungen sind Leitungssysteme, die parallel zum Hauptversorgungssystem installiert werden, um bestimmte Funktionen zu erfüllen, wie Wartung, Inbetriebnahme, Prüfung oder den Temporärbetrieb von Anlagen. Sie dienen der Sicherstellung der Verfügbarkeit und Flexibilität und ermöglichen es, Teile eines Systems abzuschalten oder zu umgehen, ohne die gesamte Versorgung zu unterbrechen. Hilfsleitungen können in verschiedenen Bereichen auftreten, darunter Elektrik, Hydraulik, Gas, Wasser und Telekommunikation.

Im Bereich der Elektrik dienen Hilfsleitungen oft der Versorgung von Hilfsverbrauchern, Steuer- oder Regelkreisen sowie Not- oder Prüfläufen. Sie ermöglichen die Inbetriebnahme von Anlagen, ohne den primären Versorgungsweg zu beeinträchtigen, und werden häufig mit eigenen Absperr- und Schutzvorrichtungen ausgestattet. Hydraulische oder pneumatische Hilfsleitungen kommen zum Einsatz, um Zuleitungen zu entlüften, zu spülen, zu drucken oder Druckprüfungen durchzuführen. In der Wasser- oder Gasversorgung können Hilfsleitungen als provisorische Umleitungen oder Abkopplungswege während Wartungsarbeiten genutzt werden. Auch in der Telekommunikation können Hilfsleitungen als Reserve- oder Prüfverbindungen vorgesehen sein.

Sicherheit, Planung und Regulierung stehen im Vordergrund: Hilfsleitungen müssen entsprechend den geltenden Normen ausgelegt, gekennzeichnet und gewartet werden. Sie verfügen in der Regel über klare Absperr- und Sicherheitsvorkehrungen, Notfallpläne und Integration in übergeordnete Leitsysteme (z. B. SCADA). Zweckgebundene Nutzung, sachgerechte Dimensionierung und regelmäßige Prüfungen sind entscheidend für Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit.