Hauptabbau

Hauptabbau bezeichnet in Bergbau und verwandten Bereichen die zentrale Abbauphase, in der der Großteil des abzubauenden Materials aus einer Lagerstätte entfernt wird. Der Begriff dient der Abgrenzung von Vorarbeiten wie Erschließung, Explorations- oder Vortriebstätigkeiten sowie von Neben- oder Nacharbeiten. Der Hauptabbau folgt in der Regel einem festgelegten Abbauplan und konzentriert sich auf die wirtschaftlich aussichtsreichen Abschnitte der Lagerstätte, um Ressourcen effizient zu gewinnen.

Anwendungsbereiche und Umsetzung: Der Hauptabbau kommt sowohl in offenen Tagebauen als auch im Untertagebau vor. In Tagebauen erfolgt er durch systematische Abbaubereiche, festgelegte Benchniveaus, Abraum- und Förderstrukturen sowie die Gestaltung von Produktionslinien. Im Untertagebau umfasst der Hauptabbauwinter die Hauptabbaustufen, die Versorgung der Förderanlagen, Stoppen- oder Abbaufronten sowie Maßnahmen zur Standfestigkeit der Hohlräume. Die Planung berücksichtigt Geologie, Stabilität, Wasserführung und Umweltauflagen und strebt eine möglichst kontinuierliche Ausbringung bei sicherem Betrieb an.

Planung, Sicherheit und Umwelt: Der Hauptabbau wird nach Standort, Abbaustrategie und wirtschaftlichen Parametern geplant. Wichtige Aspekte sind die Stockwerks- oder Ebenentechnik, die Minimierung von Stillstandzeiten, die Kontrolle von Spreng- oder Bohrprozessen sowie das Management von Bergbauabwasser, Staub und Bodenveränderungen. Nach Abschluss des Hauptabbaus folgen Rekultivierungs- oder Nachbearbeitungsmaßnahmen, um Umweltverträglichkeit und Anschlussnutzung zu sichern.

Begriffliche Einordnung: Der Ausdruck ist in deutschsprachigen Fachtexten verbreitet und findet sich in Abbauplänen, technischen Berichten und Studien. Synonyme bzw. Varianten sind Hauptabbauphase oder Hauptabbauabschnitt.