HandshakingProtokolle

HandshakingProtokolle bezeichnet Verfahrensweisen in der Informationstechnik, die den Aufbau einer Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Parteien erleichtern. Ziel ist es, Parameter auszuhandeln, die Identität zu prüfen, Synchronisation herzustellen und Ressourcen zu reservieren, bevor eigentliche Datenübertragung beginnt. Typischerweise bestehen sie aus mehreren Phasen, in denen Nachrichtenaustausch stattfindet, um Kompatibilität, Sicherheit und Konsistenz sicherzustellen.

Ein bekanntes Beispiel ist der TCP-Drei-Wege-Handshake: Der Initiator sendet ein SYN, der Empfänger antwortet mit SYN-ACK, und der Initiator bestätigt mit ACK. Mit diesem Dreier-Handshake werden Verbindungsstatus, Sequenznummern und Flusskontrolle etabliert. Ein weiteres signifikantes Handshake-Protokoll ist der TLS/SSL-Handshake, der Versionen, Chiffre-Suiten aushandelt, Zertifikate austauscht und einen gemeinsamen Sitzungsschlüssel erzeugt, bevor die verschlüsselte Übertragung beginnt. Je nach Protokoll können auch Authentifizierungsmechanismen, Replay-Schutz und Timeout-Strategien implementiert sein.

Handshakes finden sich in vielen Bereichen, darunter drahtlose Kommunikation (Bluetooth-Pairing), Websicherheit, VPNs und verteilte Systeme. Wichtige Eigenschaften sind Sicherheit der Schlüsselvereinbarung, Widerstand gegen Replay-Angriffe, Fehlertoleranz und Effizienz. Fehlerhafte oder fehlgeschlagene Handshakes führen oft zu Verbindungsabbrüchen oder erhöhtem Overhead. Moderne Protokolle zielen darauf ab, Minimalkomplexität zu bewahren, während Flexibilität für zukünftige Kryptosuiten erhalten bleibt.