Grammatikdefinitionen

Grammatikdefinitionen bezeichnen die verschiedenen Formulierungen, mit denen Linguisten und Lehrwerke das System einer Sprache beschreiben und festlegen, wie Wörter miteinander kombiniert und Sätze gebildet werden. Der Begriff umfasst sowohl theoretische Beschreibungen als auch normative Anleitungen, je nachdem, ob es um Beschreibung der tatsächlichen Sprachverwendung oder um Regeln für korrekte Sprache geht.

Man unterscheidet meist zwischen preskriptiven Grammatikdefinitionen, die normative Regeln für die Sprachverwendung festlegen, und descriptiven Grammatikdefinitionen, die beschreiben, wie Sprecher die Sprache tatsächlich verwenden. Deskriptive Definitionen analysieren Wortarten, Satzstrukturen, Flexionen und Bedeutungsverhältnisse, ohne Wertungen vorzunehmen. In der Praxis überschneiden sich oft verschiedene Perspektiven, je nach Zielgruppe (Schülerinnen und Schüler, Sprachforscherinnen und -forscher, Lehrkräfte).

Grammatik umfasst typischerweise mehrere Teilbereiche: Phonologie (Lautsystem und Lautveränderungen), Morphologie (Bildung und Struktur von Wörtern), Syntax (Sequenz und Hierarchie von Satzteilen), Semantik (Bedeutungsbezüge) und Pragmatik (Bedeutung im Kontext). Zusatzbereiche wie Schriftbild, Zeichensetzung und Stil können je nach Definition miteinbezogen werden.

Historisch reicht der Begriff von der lateinischen ars grammatica über strukturale Ansätze des 20. Jahrhunderts bis zu modernen formalen und kognitiven Modellen. Heutzutage dienen Grammatikdefinitionen sowohl der wissenschaftlichen Analyse als auch der Sprachvermittlung und der Dokumentation sprachlicher Variation.