Gewindeschneiden

Gewindeschneiden bezeichnet das Herstellen von Innen- oder Außengewinden in Werkstücken durch schneidende Bearbeitung. Es gehört zu den spanenden Verfahren und kann sowohl manuell als auch maschinell erfolgen. Ziel ist die Erzeugung eines passgenauen Gewindes, das eine Verbindung durch Schrauben ermöglicht und eine geeignete Kraftübertragung sicherstellt.

Für Innengewinde kommen Gewindebohrer (Taps) zum Einsatz. Ein Loch wird vorgebohrt, dann wird der Gewindebohrer in Drehung geführt, um das Gewinde zu schneiden. Für Außengewinde verwendet man Gewindeschneider (Dies), die um einen Rundstab geführt werden, während Material abgetragen wird. Gewinde können manuell oder mit Gewindeschneidmaschinen hergestellt werden; Schmiermittel senken die Reibung und verbessern die Schnittqualität.

Typische Standards betreffen das Gewindeprofil, Größen und Toleranzen. Am häufigsten sind ISO-Metrische Gewinde (M) mit grober oder feiner Steigung. Neben der äußeren Geometrie spielen Passung, Steigung, Kern- und Gewindedurchmesser eine Rolle. Die Qualität wird durch Messmittel wie Gewindelehren oder Gewindeschablonen geprüft, und unsaubere oder schiefe Gewinde führen zu schlechten Verbindungen.

Gewindeschneiden wird in der Maschinenbau-, Metallbearbeitungs- und Rohrtechnik eingesetzt, etwa bei Maschinenbauteilen, Schraubverbindungen oder Rohrgewinden. Als Alternative zum Schneiden existieren Gewindeformen, bei denen das Material verformt wird, was bei duktilen Werkstoffen oft höheren Festigkeiten führt. Die Wahl des Verfahrens hängt von Material, Gewindegröße, Genauigkeitsanforderungen und Stückzahl ab.