Gesteinsfolgen

Gesteinsfolgen sind aufeinanderfolgende Gesteinsschichten, die während einer bestimmten geologischen Zeitspanne abgelagert wurden. Sie entstehen überwiegend durch Sedimentation in Gewässern und können durch spätere Verfestigungsprozesse, Diagenese oder tektonische Einflüsse verändert werden. In der Geologie dient der Begriff oft als Oberbegriff für stratigraphische Strukturen, die eine geologische Geschichte rekonstruierbar machen.

Eine Gesteinsfolge zeichnet sich durch charakteristische lithologische Abfolgen, Fossilien und markante Schichtgrenzen aus. Diese Schichtgrenzen können durch Erosion, transgressive oder regressive Meeresspiegelschwankungen entstanden sein und bilden Unconformities, die wichtige Orientierungspunkte liefern. Die typische Abfolge kann aus Sandsteinen, Tonsteinen, Konglomeraten oder Kalksteinen bestehen und Spuren vergangener Umweltbedingungen wie Uferlandschaften, Flussdeltas oder Meeresböden widerspiegeln.

Gesteinsfolgen werden in verschiedene Kategorien eingeteilt: lithostratigraphische Folgen, die nach der Lithologie getrennt werden; biostratigraphische oder fossilführende Folgen, die anhand von Fossilien datiert und korreliert werden; sowie stratigraphische oder sequenzstratigraphische Folgen, die durch die Struktur von Sequenzen und Untersequenzen charakterisiert sind und oft durch transgressive bzw. regressionelle Phasen geprägt sind.

Die Erarbeitung von Gesteinsfolgen erfolgt durch Feldbeobachtung, Bohrkerne, Profilkarten sowie Methoden wie Biostratigraphie, Magnetostratigraphie und radiometrische Alterung. Sie liefern zentrale Erkenntnisse zur Erdgeschichte, zu sedimentären Prozessen, Klima- und Tektonikveränderungen und dienen zudem der Ressourcenforschung, Umweltrekonstruktion und Grundwasserbegutachtung.