GeometrieFaktoren

Geometriefaktoren sind Größen, die die Auswirkung der Geometrie auf Messgrößen, Strahlung, Strömungen oder andere physikalische Prozesse quantifizieren. Sie spielen in der Praxis eine Rolle, wenn geometrische Merkmale wie Abmessungen, Abstand, Orientierung oder Form den gemessenen Wert beeinflussen. Geometriefaktoren können dimensionslos sein oder die Einheiten Fläche mal Winkel tragen; oft dienen sie als Verhältnisgröße zwischen dem gemessenen Wert und dem tatsächlichen Wert.

Ein häufiges Beispiel findet sich in der Detektortechnik und Dosimetrie: Der Geometriefaktor G verbindet die gemessene Rate R mit dem einfallenden Fluss Φ durch R = ∫ Φ(Ω) G(Ω) dΩ. In einer einfachen Anordnung mit einer planaren Detektorfläche A, die sich senkrecht zu einem isotropen Quellstrahl befindet, reicht die Subtendierte des Umfanges Ω ≈ A / r^2; der Geometriefaktor ist damit grob G ≈ Ω ≈ A / r^2. Somit nimmt der gemessene Wert mit zunehmendem Abstand quadratisch ab.

In der Praxis werden Geometriefaktoren oft durch Integration über die relevanten Geometrien bestimmt, wobei Abhängigkeiten von Winkel, Abstand, Form und Orientierung berücksichtigt werden. Sie ermöglichen Kalibrierung, Vergleichbarkeit von Messungen und die Trennung geometrischer Effekte von anderen Einflussgrößen wie Effizienz oder Materialeigenschaften.

Anwendungsgebiete umfassen Messsysteme in Physik und Ingenieurwesen, Radiometrie, Fernerkundung, Kalibrierung von Instrumenten sowie Geodäsie und Vermessung. Der Begriff ist kontextspezifisch; unterschiedliche Systeme können verschiedene Geometriefaktoren verwenden, selbst für ähnliche Anordnungen.