Gelenkspalts

Gelenkspalts bezeichnet den Spalt zwischen den artikulierenden Oberflächen eines Gelenks in einem synovialen Gelenk. Er bildet den Innenraum des Gelenks, der von der Gelenkkapsel umschlossen und von der Synovialmembran ausgekleidet wird und der mit Synovialflüssigkeit erfüllt ist. Die Innenflächen werden von hyalinem Knorpel bedeckt, der eine glatte, verschleißarme Oberfläche für Bewegungen bietet.

Funktionell ermöglichen der Gelenkspalt und die darin enthaltene Synovialflüssigkeit eine reibungsarme Bewegung, Lastverteilung und Ernährung des Knorpels. Der Spalt vergrößert sich bei Gelenkergüssen oder Schwellungen kurzzeitig; er reduziert sich durch Knorpelschäden oder Gelenkentzündung.

Bildgebende und diagnostische Bedeutung: In Röntgenaufnahmen oder MRT wird die Gelenkspaltweite (Gelenkspaltbreite) verwendet, um Knorpelverlust oder Gelenkentzündungen zu beurteilen. Eine Verengung des Gelenkspalts deutet auf Knorpelschäden hin, wie er bei Osteoarthritis typisch ist. Bei entzündlichen Erkrankungen kann es zu unregelmäßigem Spaltverlauf kommen; temporäre Spaltverbreiterung kann durch Gelenkerguss entstehen. Die Messung erfolgt meist in den Kompartments des Gelenks, wie im Knie (medial/lateral); Veränderungen im Spalt gehören zu den zentralen Aspekten der Diagnostik und Verlaufskontrolle.

Zusammenfassend bezeichnen Gelenkspalts die anatomisch bedingten Freiräume zwischen Gelenkflächen, die durch Knorpel, Kapsel und Synovialflüssigkeit gebildet werden und eine zentrale Rolle für Funktion, Schmierung und Diagnostik von Gelenkerkrankungen spielen.