Gehaltsgespräche

Gehaltsgespräche sind strukturierte Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber über die Vergütung. Sie finden häufig im Rahmen von jährlichen Leistungsbeurteilungen, Beförderungen, Jobwechsel oder der Aufnahme neuer Tätigkeit statt. Ziel ist die Einigung über Grundgehalt, variable Anteile, Zusatzleistungen und gegebenenfalls Entwicklungsmöglichkeiten. Der Ton ist sachlich, der Fokus liegt auf Leistung, Marktwert und dem Nutzen für das Unternehmen.

Vorbereitung: Sammeln faktenbasierte Nachweise über Leistungen und Erfolge; Marktrecherche zu branchenüblichen Gehältern; klare Zielvorstellungen; BATNA (Best Alternative To a Negotiated Agreement) planen; Unterlagen wie Leistungsbelege, Projektergebnisse und Kennzahlen bereithalten. Sinnvoll ist eine realistische Vorstellung des gewünschten Gehalts sowie eines unteren, realisierbaren Ziels und eines finanziellen Spielraums für Verhandlungen.

Ablauf: Typischer Ablauf ist die Terminvereinbarung, gefolgt von einer sachlichen Präsentation der Falllage. Die Gegenseite erläutert aus Unternehmenssicht Perspektiven, danach erfolgen Verhandlung und gegebenenfalls Einigung oder das Prüfen von Alternativen. Falls keine Einigung zustande kommt, können Optionen wie eine spätere Gehaltsanpassung, Bonusmöglichkeiten oder Weiterentwicklungsperspektiven geprüft werden. Die Vereinbarung wird idealerweise schriftlich festgehalten.

Inhalte und Rahmenbedingungen: Gegenstände sind Grundgehalt, variable Vergütung, Zusatzleistungen (z. B. Boni, Zuschüsse, Weiterbildungsangebote) und gegebenenfalls flexible Arbeitszeit. Einflussfaktoren sind Leistung, Verantwortung, Berufserfahrung, Marktwert, Standort sowie die Unternehmenslage. Rechts- und Ethikkontext umfasst Gleichbehandlung, Transparenz und gegebenenfalls die Mitwirkung des Betriebsrats in größeren Unternehmen; in Deutschland regelt das Entgelttransparenzgesetz bestimmte Ansprüche auf Informationen zu Gehaltsstrukturen.

Tipps: Eine konstruktive Gehaltsverhandlung erfordert gute Vorbereitung, faktenbasierte Argumente, realistischen Ton, klare Ziele und ein paralell vorbereitetes alternatives Angebot. Timing, klare Kommunikation auf Augenhöhe und eine schriftliche Festlegung erhöhen die Erfolgsquote.