Gehörschutz

Gehörschutz bezeichnet Vorrichtungen, die das Innenohr vor schädlichem Lärm schützen. Er wird eingesetzt, um das Risiko von Lärmschwerhörigkeit, Tinnitus und anderen Hörproblemen zu verringern, insbesondere in Arbeitsumgebungen mit hohen Schalldruckpegeln, aber auch bei Freizeitaktivitäten wie Schießen, Motorradfahren oder Konzerten.

Zu den gängigsten Typen gehören Gehörschutzstöpsel (Ohrstöpsel) aus Schaumstoff, Silikon oder anderen Materialien, Gehörschutzkapseln (Ohrenschützer) in Form von Ohrenpolstern, die mit einem Bügel am Kopf getragen werden, sowie kombinierte oder elektronische Modelle, die passiv dämpfen oder Umgebungsgeräusche gezielt durchlassen oder lenken.

Die Wirksamkeit hängt stark von der Passform, dem Material und der Dämpfungscharakteristik ab. Passgenaue Stöpsel verbessern die Dämmung deutlich; falsch sitzende oder beschädigte Gehörschützer verringern den Schutz. Materialien reichen von weichem Schaumstoff über Silikon bis hin zu Kunststoff- oder Gelkomponenten. Elektronische Modelle ermöglichen eine Verstärkung oder gezielte Unterdrückung bestimmter Frequenzen und können Sprache oder Warnsignale durchlassen.

Bei der Auswahl sollten Schutzgrad, Tragekomfort, Anwendungsdauer sowie Reinigung und Hygiene berücksichtigt werden. Ohrstöpsel sollten regelmäßig gewechselt und Gehörschutzkapseln regelmäßig gereinigt oder desinfiziert werden; das Teilen von Gehörschutz wird meist vermieden, um Infektionen vorzubeugen.

Standardisierung und Kennzeichnung erfolgen in Europa vor allem nach EN 352-1 (Gehörschutzkapseln) und EN 352-2 (Ohrstöpsel). Die Wirksamkeit wird oft durch SNR-Werte angegeben (oder länderspezifische Äquivalente); diese Werte geben eine grobe Abschätzung der durchschnittlich erzielbaren Lautstärkedämpfung an. In der Praxis hängt der Schutz entscheidend von korrekter Passform und sachgemäßem Gebrauch ab.

Gehörschutz findet breite Anwendung in Industrie, Bauwesen, Fertigung, Schießsport und Musikveranstaltungen, wo längere oder intensive Lärmbelastung besteht.