Gehäuseschutz

Gehäuseschutz bezeichnet alle Maßnahmen, Merkmale und Konstruktionsmerkmale, die das Gehäuse von technischen Geräten gegen äußere Einflüsse schützen und damit Funktion, Sicherheit und Lebensdauer der Bauteile sichern. Er umfasst Schutz gegen Staub, Wasser, mechanische Beanspruchung und Umweltbedingungen sowie gegen unbeabsichtigte Berührungen.

Die gängigsten Schutzarten werden durch den IP-Code beschrieben. Dieser entspricht der Norm EN 60529 und besteht aus zwei Ziffern: Die erste Ziffer beschreibt den Schutz gegen feste Fremdkörper, die zweite gegen Wasser. Höhere Werte bedeuten besseren Schutz. Beispiele sind IP54 (Schutz gegen Staub in ausreichender Konzentration und Spritzwasser aus allen Richtungen) oder IP65 (Staubdicht und Schutz vor Strahlwasser). Zusätzlich wird häufig der IK-Code verwendet, der die mechanische Schlagfestigkeit eines Gehäuses angibt (zum Beispiel IK10).

Zur Umsetzung des Gehäuseschutzes gehören Konstruktion und Bauweise: dichtende Elemente wie Dichtungen, Gummidichtungen oder O-Ringe; geeignete Kabelverschraubungen und Durchführungen; sowie Materialien wie Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl, je nach Beanspruchung. Wärmeableitung, Belüftung oder integrierte Filter können den Schutz beeinflussen und müssen entsprechend ausgelegt werden. Oberflächenbehandlung, Korrosionsschutz und Schutz vor chemischen Einflüssen ergänzen den Gehäuseschutz je nach Einsatzgebiet.

Anwendungsbereiche finden sich in der Industrieautomatisierung, Mess- und Regeltechnik, Medizintechnik, Außen- oder Unterwassereinsätzen sowie in Geräten, die Vibration, Staub oder Nässe ausgesetzt sind. Die Prüfung erfolgt gemäß relevanten Normen, zum Beispiel IP-Schutzarten und Schlagfestigkeit, um die gewünschte Schutzklasse zu belegen.