Gefäßbahn

Gefäßbahn ist ein Fachbegriff, der je nach Disziplin unterschiedliche Bedeutungen hat. Allgemein bezeichnet er die aufeinanderfolgenden Transportwege eines Gefäßsystems, durch die Flüssigkeiten wie Blut oder Pflanzensäfte fließen.

In der Human- und Tieranatomie bezeichnet die Gefäßbahn das Gefäßsystem, das das Blut durch den Körper und die Lunge transportiert. Es umfasst Arterien, Kapillaren und Venen, die vom Herz ausgehend oder dorthin zurückführen. Die wichtigsten Kreisläufe sind der systemische und der pulmonale Kreislauf. Die Gefäßwände bestehen aus drei Schichten (Intima, Media, Adventitia); die glatte Muskulatur regelt Durchblutung, Strömung und Druck. Störungen wie Thrombosen, Embolien oder Varizen können die Durchblutung beeinträchtigen. Die Diagnostik umfasst Verfahren wie Doppler-Sonografie, Angiografie sowie CT- oder MR-Angiographie.

In der Botanik bezeichnet Gefäßbahn oder Gefäßbündel das leitende Gewebe, bestehend aus Xylem und Phloem, das Wasser, Mineralstoffe und Assimilate transportiert. Gefäßbündel befinden sich in Blättern, Stängeln und Wurzeln. Die Anordnung variiert: bei vielen Dikotyledonen ringförmig angeordnet, bei Monokotyledonen oft verstreut. Offene Gefäßbündel enthalten Cambium und ermöglichen sekundäres Dickenwachstum; geschlossene Gefäßbündel fehlen Cambium. Die Struktur der Gefäßbahn beeinflusst Transporteffizienz und Festigkeit der Pflanze.

Der Begriff wird je nach Fachgebiet unterschiedlich verwendet. Im Alltag wird häufiger von Gefäßsystem oder Gefäßbündel gesprochen; die Grundbedeutung bleibt die Transport- oder Leitbahn für Substanzen innerhalb eines Organismus.