Gefälligkeit

Gefälligkeit bezeichnet im Deutschen eine freiwillige, wohlwollende Handlung zu Gunsten einer anderen Person, die weder vertraglich noch gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Begriff umfasst kleine Höflichkeiten ebenso wie nützliche Hilfen, die zum Wohlwollen oder zur Beachtung sozialer Normen beitragen.

Etymologisch leitet sich Gefälligkeit von gefällig, gefallen ab und dem Suffix -igkeit ab, das eine Eigenschaft oder Qualität ausdrückt. Die im Wort angedeutete Absicht ist, jemanden zu beschwichtigen, zufriedenzustellen oder zu unterstützen.

Im Sprachgebrauch wird Gefälligkeit häufig in Ausdrücken wie aus Gefälligkeit, eine Gefälligkeit tun oder um dir eine Gefälligkeit bitten verwendet. Sie betont Freiwilligkeit und oft den Wunsch, einem Gegenüber entgegenzukommen. Im Gegensatz zu einer Pflichtleistung ergibt sich der Sinn aus dem eigenen Entgegenkommen; soziale Bindungen können durch Gefälligkeiten gestärkt, aber auch Druck oder Erwartung von Gegenseitigkeit erzeugt werden.

Beispiele: „Ich helfe dir beim Umzug aus Gefälligkeit.“ „Könntest du mir bitte eine Gefälligkeit tun?“ In rechtlich-strukturierten Zusammenhängen wird der Begriff selten verwendet, aber er findet sich in Alltags- und Organisationssprache, um unentgeltliche oder unbedingte Unterstützung zu kennzeichnen. Gefälligkeiten spielen eine Rolle in zwischenmenschlichen Interaktionen, reflektieren Höflichkeit und Hilfsbereitschaft und können sowohl positive soziale Effekte als auch Erwartungen an Gegenseitigkeit hervorrufen.