Geburtshilfe

Geburtshilfe ist der medizinische Fachbereich, der sich mit der Betreuung von Schwangerschaften, der Geburt und der Nachsorge der ersten Wochen nach der Geburt befasst. Ziel ist die Gesundheit und Sicherheit von Mutter und Kind durch pränatale Diagnostik, eine sichere Geburt sowie eine unterstützende Wochenbettbetreuung.

Zu den klassischen Aufgaben der Geburtshilfe gehören die pränatale Betreuung und Risikobewertung, Diagnostik (z. B. Ultraschall, Laboruntersuchungen), Beratung und Vorbereitung auf die Geburt. Während der Geburt überwacht die Geburtshilfe den Geburtsverlauf, die Herztöne des Kindes und den Zustand der Mutter, bietet Schmerzmanagement an und führt gegebenenfalls operative Eingriffe durch. Mögliche Geburtsarten sind die natürliche Geburt, operative Entbindungen mit Vakuumextraktion oder Zangenentbindung sowie der Kaiserschnitt. Nach der Geburt erfolgt die Nachsorge im Wochenbett, Stillberatung und weitere Vorsorgeempfehlungen.

Strukturen und Berufsgruppen: In der Geburtshilfe arbeiten in der Regel Hebammen und Fachärztinnen bzw. Fachärzte für Geburtshilfe und Gynäkologie eng zusammen. Hebammen betreuen die Patientinnen häufig während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, sowohl ambulant als auch in Geburtshäusern. Ärztinnen und Ärzte mit Schwerpunkt Geburtshilfe betreuen Risikoschwangerschaften und führen Entbindungen in Kliniken durch. Geburtshilfe ist ein integraler Bestandteil der Gynäkologie und der Frauenheilkunde.

Historisch betrachtet entwickelte sich die Geburtshilfe aus der Hebammenkunst hinaus zu einer medizinisch-klinischen Disziplin, die durch Entwicklungen in Prävention, Diagnostik, Neonatologie und Sicherheitstechnik geprägt wurde. Moderne Modelle legen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit, individuelle Betreuung und Qualitätsstandards, um Risiken zu minimieren und sichere Geburten zu ermöglichen.