GNSSGeräten

GNSS-Geräte sind Geräte zur Bestimmung von Position, Geschwindigkeit und Zeit durch Empfang von Satellitensignalen eines Global Navigation Satellite System (GNSS). GNSS umfasst Systeme wie GPS der USA, GLONASS Russlands, Galileo der Europäischen Union und BeiDou Chinas sowie weitere regionale Angebote. Ein GNSS-Gerät berechnet Koordinaten, indem es die Bahndaten der sichtbaren Satelliten auswertet und Pseudorange- sowie Carrier-Phase-Messungen verwendet. Die Genauigkeit hängt von Signalqualität, Umgebungsbedingungen und dem Vorhandensein von Korrekturdiensten ab.

Ein typisches GNSS-Gerät besteht aus einer Antenne und einem RF-Front-End, einem GNSS-Empfänger mit Prozessor, einer Benutzerschnittstelle sowie Kommunikationsschnittstellen (Bluetooth, Wi-Fi, Mobilfunk). Anwendungen reichen von persönlicher Navigation über Vermessung und Landwirtschaft bis hin zu Luftfahrt, Schifffahrt und Zeitverteilung in Netzwerken. Die Genauigkeit variiert: Standardverbrauchergeräte liefern in offener Aussicht horizontal etwa 5 bis 10 Meter; mit Differential GNSS (DGNSS), Echtzeit-Korrekturen per RTK oder Precise Point Positioning (PPP) sind Zentimeter- bis Dezimeter-Niveau möglich. Ergänzende Systeme wie SBAS (z. B. WAAS, EGNOS) erhöhen Integrität und Genauigkeit.

GNSS-Geräte nutzen oft Mehrfachkonstellationen (GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou) zur besseren Abdeckung und Robustheit. Für anspruchsvolle Anwendungen wird GNSS häufig mit Inertialmessungen (IMU) kombiniert, um Navigationsdaten auch bei Signalunterbrechungen zu liefern. Datenformate wie NMEA oder RTCM sowie Korrekturdienste über Internet oder Funknetze sind gängig. Sicherheits- und Datenschutzaspekte betreffen Signalintegrität, Signaleinschränkungen und Verfügbarkeit in geschützten Bereichen.