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Freisetzungsprozesse

Freisetzungsprozesse bezeichnen die Abgabe von Substanzen aus einem Trägermaterial oder Produkt in eine umgebende Phase. Sie spielen eine zentrale Rolle in vielen Bereichen, von der Pharmazie über die Materialwissenschaft bis zur Umwelttechnik. Typische Freisetzungsformen sind Diffusion, Desorption, Lösung der Substanz, Erosion oder Verdunstung sowie komplexe Kopplungen dieser Mechanismen in mehrphasigen Systemen.

Die zugrunde liegenden Mechanismen umfassen Diffusion durch Poren oder polymerisierte Träger (Ficksche Diffusion), Lösungsfreisetzung, Erosion bzw.

Messung und Modellierung: Die Freisetzung wird häufig in vitro, etwa mit Dissolutionstests, oder in vivo untersucht.

Anwendungsbeispiele reichen von kontrollierten Arzneimittelabgaben über funktionale Beschichtungen bis zu Umweltfreisetzungen aus Böden oder Verpackungen. Die

Abtragung
des
Trägers,
Desorption
an
Oberflächen
sowie
schwellungsabhängige
Freisetzung.
In
vielen
Systemen
wirken
diese
Mechanismen
kombiniert.
Bei
polymerbasierten
Systemen
kann
die
Freisetzung
durch
Swelling,
Diffusion
und
anschließende
Desorption
gesteuert
werden;
stimuli-responsive
Freisetzung
reagiert
auf
pH,
Temperatur,
Enzymaktivität
oder
mechanische
Belastung.
Osmotische
Freisetzung
nutzt
einen
Druckaufbau,
um
Substanzen
kontrolliert
freizusetzen.
Die
Freisetzungskinetik
wird
durch
Modelle
beschrieben
wie
Nullordnung,
Erste
Ordnung,
Higuchi-Modell
(diffusionsgesteuerte
Freisetzung)
oder
Korsmeyer-Peppas-Modell,
das
die
Abhängigkeit
des
Freisetzungsgrades
vom
Exponenten
beschreibt.
Parameter
wie
Diffusionskoeffizienten
und
Verweildauer
im
Träger
werden
geschätzt,
um
Zielprofile
zu
entwerfen.
Freisetzungsrate
wird
von
Temperatur,
Feuchte,
pH-Wert,
Porosität,
Geometrie
und
chemischer
Stabilität
beeinflusst.
Durch
gezielte
Formulierung,
Materialwahl
und
Beschichtung
lassen
sich
Profil
und
Dauer
der
Freisetzung
steuern.
Das
Verständnis
dieser
Prozesse
ist
entscheidend
für
Sicherheit,
Wirksamkeit
und
Umweltverträglichkeit.