Flickerfrequenz

Flickerfrequenz beschreibt die Wiederholungsrate der Helligkeitsänderung einer Lichtquelle oder eines Lichtsystems. Sie wird in Hertz (Hz) gemessen und ergibt sich aus der zeitlichen Modulation des Lichtauslasses. Typische Ursachen sind die Netzstromfrequenz (50 Hz in vielen Teilen Europas, 60 Hz in Nordamerika), Gleichrichter-/Pulsstrom in Leuchtmitteln, PWM-Dimmung in LED-Systemen sowie die Abtastung bzw. Zeilenscan in Darstellern wie Monitoren und Fernsehern.

Die sichtbare Wahrnehmung von Flicker hängt von Leuchtkraft, Kontrast, Beobachtungsdauer und der individuellen Empfindlichkeit ab. Der kritische Flicker-Fusionsfrequenz (CFF) liegt unter hellen Bedingungen meist bei etwa 60 Hz, kann bei schwacher Ausleuchtung deutlich sinken. Ist die Flickerfrequenz zu niedrig, kann es zu Wahrnehmung von Flimmern, Stroboskop-Effekten oder Augenbeschwerden kommen, insbesondere bei empfindlichen Personen oder bei Bewegungen.

Zur Reduzierung werden häufig Hochfrequenz-Dimmtechniken oder konstante Gleichströme eingesetzt, wodurch Flicker unterhalb des menschlichen Wahrnehmungsspektrums bleibt. In Leuchtmitteln mit PWM-Dimmung liegen die typischen Modulationsfrequenzen oft im Bereich mehrerer hundert Hertz bis zu mehreren Kilohertz; Displays arbeiten je nach Technologie mit Bildwiederholraten von 60 Hz, 120 Hz oder mehr, wobei auch hier Flicker vermieden wird, indem hohe Frequenzen genutzt oder der Stromfluss konstant gestaltet wird. In Normung und Qualitätsanforderungen werden Flickerparameter wie die Frequenz und die Intensitätsmodulation gemessen, und es existieren europa- und weltweit gültige Standards, die Grenzwerte sowie Messmethoden festlegen.

Anwendungsbezug: In der Beleuchtung ist Flicker ein Qualitätsmerkmal; in der Büro- bzw. Bildungsumgebung wird niedriges oder nicht wahrnehmbares Flickern bevorzugt. Die Kenntnis der Flickerfrequenz hilft bei der Auswahl von Lampen, Leuchten und Displays, um visuelle Belastungen zu minimieren.