Feuchtehaushalt
Feuchtehaushalt bezeichnet in der Bau- und Umweltphysik das zeitliche und räumliche Gleichgewicht der Feuchte in einem System. Er beschreibt, wie Feuchte zwischen Luft, Bauteilen, Organismen und der Umgebung übertragen, gespeichert und abgeführt wird. Typische Systeme sind Gebäude, Böden oder Lagerbereiche. Zentrale Prozesse sind Diffusion (Feuchte durch Materialien), Sorption (Adsorption und Desorption an hygroskopischen Oberflächen), Verdunstung und Transpiration sowie Kondensation. Feuchtequellen umfassen Innenraumbelüftung, Kochen, Duschen, Atmung und äußere Feuchte durch Diffusion oder Infiltration; Abführung erfolgt durch Belüftung, Kondensation an kühlen Oberflächen, Verdunstung aus Materialien oder gezielte Entfeuchtung.
Für Gebäude hat der Feuchtehaushalt Auswirkungen auf Behaglichkeit, Bauschäden, Schimmelrisiko und Materiallebensdauer. Zu hohe oder zu
Messung erfolgt durch Hygrometer und Feuchtemessgeräte; zusätzlich werden Feuchtegehalte von Materialien gemessen. Zur Bewertung dienen Feuchtebilanzmodelle,
Auch außerhalb des Bauwesens spielt der Feuchtehaushalt eine Rolle, etwa in der Landwirtschaft und Ökologie, wo