Feuchteabdichtung

Feuchteabdichtung bezeichnet bauliche Maßnahmen, die verhindern, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder aus benachbarten Bereichen in Bauteile von Gebäuden eindringt. Ziel ist die Verringerung der Feuchteaufnahme, die Vermeidung von Taupunktproblemen, Schimmelbildung und Bauschäden sowie der Schutz der Gebäudekonstruktion und der Innenräume.

Typische Anwendungsbereiche sind Bauteile, die direkten Kontakt zum Erdreich haben, wie Kellerwände, Bodenplatten und Fundamentbereiche. Feuchteabdichtungen können außen am Bauwerk aufgebracht werden, um Feuchtigkeit bereits am Weg durch das Mauerwerk abzuhalten, oder innen wirken, wenn eine äußere Abdichtung nicht realisierbar ist. Zusätzlich kommen Nachrüstmaßnahmen wie Injektionen zur Behandlung aufsteigender Feuchtigkeit oder Drainagesysteme zum Einsatz, um Wasser abzuleiten.

Zu den gängigen Materialien und Verfahren zählen bituminöse Abdichtungen, Kunststoff- bzw. Folienbahnen, Polyurethan- oder Epoxidharzbeschichtungen sowie zementgebundene Abdichtungsschlämme. Je nach Beanspruchung, Bauteil und Feuchtegrad kommen auch Injektionen, Dichtungsschlämme, Dichtbänder oder Abdichtungen zum Erdreich zum Einsatz. Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach der Art des Feuchtigkeitsanfalls (diffundierte Feuchte, kapillarer Aufstieg, nichtdrückendes oder drückendes Wasser) und der Beständigkeit des Materials gegenüber Feuchtigkeit.

Feuchteabdichtungen müssen fachgerecht geplant, ausgeführt und geprüft werden. In Deutschland gelten einschlägige Normen und Richtlinien, etwa DIN 18533 bzw. DIN 18534, sowie weitere bauphysikalische Vorgaben zum Bautenschutz. Nach der Ausführung sind regelmäßige Kontrollen und ggf. Nachbesserungen erforderlich, um eine dauerhafte Funktionsfähigkeit sicherzustellen.