Fehlereignissen

Fehlereignisse bezeichnet in der Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanalytik Ereignisse, die eine Abweichung von der vorgesehenen Funktionsfähigkeit eines Systems darstellen. Sie resultieren aus Fehlern in Bauteilen, in der Software oder durch menschliches Fehlverhalten und können zeitlich zufällig auftreten oder durch Verschleiß, Alterung oder Umweltbedingungen begünstigt sein. Fehlereignisse werden oft als grundlegende oder Top-Ereignisse in Risikoanalysen verwendet und dienen der Strukturierung von Störfällen in komplexen Systemen.

Im praktischen Einsatz finden Fehlereignisse Verwendung in Methoden wie Fault Tree Analysis (FTA) und Fehlerbaumanalyse, sowie in FMEA, wo Fehlerzustände und ihre Auswirkungen bewertet werden. Sie werden mit Wahrscheinlichkeiten, Frequenzen oder Zeit bis zum Auftreten beschrieben, sodass Risikowerte, Prioritäten und Schutzmaßnahmen abgeleitet werden können. Daten stammen aus Feld- und Labordaten, Lebensdauertests oder historischen Zuverlässigkeitskennwerten wie MTBF (Mean Time Between Failures).

Typische Beispiele sind der Ausfall eines Motors, eine Fehlfunktion einer Steuerungssoftware oder Bedienerfehler. Zur Handhabung von Fehlereignissen gehören Redundanzen, Diagnose- und Selbstüberwachungsfunktionen sowie Wartungs- und Instandhaltungspläne. In sicherheitskritischen Bereichen zielt die Bewertung von Fehlereignissen darauf ab, kritische Ereignisse zu identifizieren und deren Eintrittswahrscheinlichkeit sowie potenzielle Schäden zu minimieren.