Federantrieb

Federantrieb bezeichnet eine Antriebsart, bei der Energie in einer Feder gespeichert und durch eine Mechanik freigesetzt wird, um eine Bewegung oder Drehung zu erzeugen. Das gespeicherte Energieniveau lässt sich durch Aufziehen oder Spannen erhöhen; die Freisetzung erfolgt in der Regel über ein Getriebe, eine Bremse oder einen Regler, der eine kontrollierte Bewegung ermöglicht. Typische Anwendungen findet man in Uhren, Spielwerken, mechanischen Musikinstrumenten und in Spezialantrieben von Haushaltsgeräten.

Zu den wichtigsten Ausprägungen gehören Hauptfederantriebe (Spiral- bzw. Zugfedern), die in Wind- oder Taschenuhren sowie in mechanischen Spielwerken Energie speichern und langsam abgeben. Konstantkraftfedern liefern über größere Wegabschnitte annähernd gleiches Drehmoment, was eine gleichmäßigere Bewegung ermöglicht. Torsionsfedern speichern Energie durch Verdrehung um eine Achse und werden dort eingesetzt, wo Drehmomente kompakt bereitgestellt werden müssen. In manchen Anwendungen kommt auch eine Kombination aus Feder, Gangregler und Dämpfung zum Einsatz, um Unregelmäßigkeiten auszugleichen.

Vorteile liegen in der hohen Energiedichte, dem Fehlen externer Energiequellen und dem stillen Betrieb. Nachteile sind begrenzte Gesamtenergie, fallende Torque beim Abwickeln, Abhängigkeit von Temperatur und Materialalterung sowie der Bedarf an geeigneten Reglern, um eine gleichmäßige Bewegung sicherzustellen.

Typische Anwendungsfelder sind Uhren- und Spielwerktechnik, mecanische Musikinstrumente, Tür- und Fenstertechnik mit Federantrieb sowie bestimmte Prototypen in der Robotik und Mechanik, bei denen eine kompakte, wartungsarme Energiequelle gefragt ist. Historisch markiert die Feder als Antriebsquelle einen zentralen Übergang von reinen Gewichts- oder Wasserkraftsystemen zu handbetriebenen, in sich geschlossenen Mechanismen.