FcGlykosylierung

FcGlykosylierung bezeichnet die glykosylierte Verzuckerung des Fc-Teils von Immunglobulin G (IgG). Der Glykankomplex wird an der Asparaginstelle Asn297 in der Fc-Domäne der schweren IgG-Ketten angehängt. Die Fc-Glykane beeinflussen Struktur, Stabilität und besonders die Interaktion mit Fc-Rezeptoren (FcγR) und dem Komplementsystem (C1q), wodurch die Effektorfunktionen wie Antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC), Phagozytose und Entzündungsreaktionen moduliert werden.

Typische Fc-N-Glykane sind komplexe biantennäre Strukturen, meist mit einer Core-Fucosylierung versehen. In der Praxis treten verschiedene Glykotypen auf, z. B. G0F, G1F, G2F (mit/ohne Galactose) sowie afucosylierte Varianten. Zusätzlich können Bisecting-GlcNAc, Galaktose- und Sialinsäureanteile vorkommen. Die Abwandlungen der Glykane beeinflussen die Bindung an FcγR-Subtypen: Afucosylierte Fc-Glykane erhöhen die Affinität zu FcγRIIIa und verstärken damit ADCC, während Sialylierung häufig mit einer Verringerung proinflammatorischer Signale assoziiert wird. Die Glykosylierung variiert je nach IgG-Unterklasse, Wirtssystem (z. B. CHO-Zellen bei rekombinanten Antikörpern) und physiologischen Faktoren wie Alter, Schwangerschaft oder Gesundheit.

Entstehung und Regulation erfolgen überwiegend im endoplasmatischen Retikulum und im Golgi-Apparat. Dort wird das N-glykosylierte Oligosaccharid initial übertragen, modifiziert und in komplexe Strukturen überführt. Die Muster der Fc-Glykosylierung liefern daher wichtige Hinweise auf Immunstatus, Alter oder Erkrankungen und spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Optimierung therapeutischer Antikörper durch glykosignalbasierte Modulation der Wirkungen.

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