Fantasiewelten

Fantasiewelten bezeichnet in der deutschen Sprache fiktionale Universen, die unabhängig von der realen Welt existieren oder in ihrer Logik und Geschichte davon abweichen. Typisch sind eigenständige Geografie, Geschichte, Kulturen, Sprachen und magische oder übernatürliche Gesetzmäßigkeiten. Solche Welten dienen oft als Bühne für Erzählungen, Spiele oder visuelle Medien und ermöglichen eine umfassende Immersion der Rezipienten.

Der Begriff umfasst verschiedene Medienformen, darunter Romanliteratur, Film, Fernsehen, Computerspiele und Pen-and-Paper-Rollenspiele. Der zentrale Prozess hinter Fantasiewelten ist der Weltenbau (world-building): Autoren entwerfen Karten, historische Abläufe, soziale Strukturen, Mystiksysteme und oft eigene Sprachen.

Historisch wurzeln Fantasiewelten in volkstümlichen Erzählungen und Mythologien; im modernen Fantasy-Genre wurden sie durch Schriftsteller wie J. R. R. Tolkien popularisiert, dessen Mittelerde als Maßstab für konsistente Weltlogik gilt. Später folgten Werke wie Die Chroniken von Narnia von C. S. Lewis und weitere Franchise-Welten wie die Wizarding World aus der Harry-Potter-Serie. Parallel dazu entwickelte sich die Weltenbaukunst in Rollenspielen und digitalen Spielen weiter, wodurch komplexe, interaktive Universen entstanden.

Wesentliche Merkmale sind glaubwürdige Geografie und Geschichte, politische Strukturen, Religionen oder Weltanschauungen, Magie oder andere Grundprinzipien, sowie oft eigene Sprachen oder Dialekte. Der Ton variiert stark, von märchenhaft-fröhlich bis ernsthaft-düster, je nach Zielgruppe und Medium.

Fantasiewelten tragen zur kulturellen Wirkung von Fantasyliteratur, Film und Games bei, ermöglichen Reflexion über Machtstrukturen, Ethik und Identität und regen kreative Produktion an. Sie bleiben ein zentrales Element des Genres und entwickeln sich kontinuierlich weiter.