FalseColorIRBilder

FalseColorIRBilder, auch false-color-Infrarot-Bilder genannt, sind Bildkompositen, in denen der Infrarotanteil des Spektrums gezielt auf die sichtbaren Farbkanäle abgebildet wird. Dadurch entstehen Farben, die der realen Szene oft widersprechen. Ziel ist die Hervorhebung materieller Eigenschaften wie Vegetation, Feuchte oder Oberflächenstrukturen.

Technik: Üblicherweise wird Near-Infrared (NIR) zusammen mit Rot- und Grünkanälen eines IR-fähigen Sensors aufgenommen. In der Standard-False-Color-Mapping wird NIR dem Rotkanal zugeordnet, während Rot und Grün den Grün- bzw. Blaukanal bilden. Häufig genutzte Konfigurationen verwenden NIR→Rot, Rot→Grün, Grün→Blau. Das Mapping kann je nach Ziel variieren, um bestimmte Merkmale besser sichtbar zu machen.

Erscheinungsbild: Gesunde Vegetation erscheint leuchtend rot, Wasserflächen wirken dunkel oder schwarz, trockene Böden und Staub können helle Gelbtöne zeigen. Stadtgebiete nehmen meist Blau- oder Violetttöne an. Solche Darstellungen erleichtern die Unterscheidung von Oberflächenstrukturen, Zuständen und Veränderungen im Gelände.

Anwendungen: Landwirtschaftliche Überwachung, Forst- und Umweltmonitoring, Geologie und Kartierung, Stadt- und Infrastrukturplanung sowie drohnebasierte Fernerkundung. FalseColorIRBilder ermöglichen schnelle Einschätzungen von Pflanzengesundheit, Feuchtegehalt und Oberflächenunterschieden, oft als Vorstufe zu weiteren Analysen.

Herstellung und Einschränkungen: Für False-Color-Aufnahmen braucht man IR-fähige Sensorik, häufig Modifikationen an Spiegelreflexkameras oder spezielle Multispektralkameras. Die Farbinterpretation hängt vom Mapping, der Kalibrierung und atmosphärischen Bedingungen ab. Nicht-infrarot-sensible Details bleiben unverändert.