Exsudattyp

Exsudattyp ist ein Begriff aus der Medizin, der die qualitative Einteilung von Exsudat beschreibt, dem Flüssigkeitsausfluss entzündeten Gewebes oder Wundfüllung. Die Klassifikation basiert auf Farbe, Konsistenz, Viskosität, Volumen sowie dem Gehalt an Proteinen, Fibrin und Zellen.

Seröses Exsudat ist klar oder gelblich, wässrig und enthält wenig Protein; es tritt typischerweise früh in Entzündungen auf. Serös-fibrinöses Exsudat enthält Fibrinstränge, ist leicht trüb und häufiger bei moderater Entzündung. Fibrinöses Exsudat ist zäh, klebrig und trüb, oft mit hohem Fibringehalt. Eitriges Exsudat (purulent) ist cremig bis flüssig, gelb bis grün, und deutet meist auf Infektion. Hämatisch-färbiges Exsudat enthält Blut; es wirkt rosanpink bis rot und weist auf Gewebeschädigung oder Gefäßverletzung hin. Muköses Exsudat ist schleimig und viskos; es findet sich besonders bei Schleimhäuten. Katarrhalisches Exsudat beschreibt wässrige bis schleimige Sekretion, häufig bei entzündeten Schleimhäuten.

Die Beurteilung des Exsudattyps unterstützt Diagnostik und Therapie: Er gibt Hinweise auf Infektion, Heilungsstadium und notwendige Wundpflege, etwa Feuchtekontrolle, Reinigung, Dressingwahl oder Infektionsbehandlung. Da sich Exsudattypen im Verlauf ändern können, ist regelmäßige Beobachtung sinnvoll.