Erdgasförderung

Erdgasförderung bezeichnet die Gewinnung von Erdgas aus unterirdischen Lagerstätten. Erdgas besteht überwiegend aus Methan und wird weltweit als Energieträger genutzt, in der Industrie als Rohstoff und in Kraftwerken.

Gas lagert in porösen Gesteinsschichten, oft unter Druck, und wird durch geologische Strukturen in sogenannten Lagerstätten eingeschlossen. Es wird zwischen konventionellem Gas, das aus permeablen Gesteinen gefördert wird, und unkonventionellem Gas unterschieden, zu dem Tight Gas, Schiefergas und Kohleflözgas gehören; unkonventionelle Fördermethoden setzen häufig Stimulationen wie hydraulische Frakturierung voraus.

Exploration umfasst seismische Messungen, Bohrungen zur Bestätigung des Reservoirs und Bewertung der Reserven. Entscheidungen über Entwicklung, Fördertechnik und Kosten werden auf Basis technischer und wirtschaftlicher Analysen getroffen.

In der Förderung kommt Bohrtechnik auf Onshore und Offshore zum Einsatz. Vertikale und horizontale Bohrungen, Gasaufbereitung im Feld, Entfernung von Kondensat, CO2, H2S, Wasser und Verflüchtigungsstoffen, Trockenheit und Qualitätskontrollen. Das Gas wird häufig komprimiert oder hochgepumpt, um den Transport zu ermöglichen.

Transport erfolgt primär über Pipelines; für weite Strecken oder Märkte außerhalb des Netzes stehen Flüssigerdgas (LNG) oder komprimiertes Erdgas (CNG) zur Verfügung. Vor der Verteilung wird das Gas gemessen, reguliert und in Verteilnetze eingespeist.

Umwelt- und Sicherheitsaspekte umfassen Emissionen von Methan, Flare, Wasser- und Bodenbelastung sowie mögliche seismische Effekte durch Fracking. Umweltauflagen, Sicherheitsstandards und Lizenzierungen regeln Planung, Betrieb und Stilllegung der Anlagen.

Erdgasförderung ist kapitalintensiv und stark reguliert; die globalen Märkte hängen von politischen Rahmenbedingungen, Infrastruktur und Nachfrage ab. Zu den größten Produzenten zählen Russland, die Vereinigten Staaten, Katar und Iran.