Schiefergas

Schiefergas ist Erdgas, das in feinkörnigen Sedimentgesteinen wie Schiefer vorkommt. In solchen Gesteinen besitzt das Gas oft geringe Permeabilität und kann an organischem Material adsorbiert oder in kleinen Poren eingeschlossen sein. Einflussfaktoren wie Druck, Temperatur und Geologie bestimmen, wie viel Gas vorhanden ist und wie es freigesetzt werden kann.

Vorkommen und Bedeutung: Globally, Schiefergas kommt in vielen Regionen vor, mit wirtschaftlicher Bedeutung vor allem dort, wo Staukraftwerke und tiefere Lagerstätten erschöpft sind. Die größten Produktionsregionen sind derzeit Nordamerika, gefolgt von Teilen Asiens. In Europa ist die Entwicklung von Schiefergas bisher eingeschränkt und stark reguliert.

Gewinnungstechnologie: Die Gewinnung erfolgt meist durch hydraulische Frakturierung (Fracking) in Verbindung mit horizontaler Bohrung. Dabei wird eine Fracking-Flüssigkeit in das Gestein gepresst, um Risse zu erzeugen, durch die Gas an die Oberfläche gelangen kann. Mehrstufige Frac-Vorgänge, Proppants (z. B. Sand) und Probenentnahmen gehören zum typischen Verfahren. Der Prozess ist technologisch anspruchsvoll und mit hohen Anforderungen an Wasser- und Chemikalienmanagement verbunden.

Umwelt- und regulatorische Aspekte: Wesentliche Debatten betreffen Grundwassergefährdung, Wasserverbrauch, Methanleckagen und potenzielle induzierte Seismizität. Diese Faktoren führen in vielen Ländern zu strengen Genehmigungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen und teilweise zu Verboten einzelner Fracking-Verfahren. In Deutschland ist die unkonventionelle Förderung von Schiefergas weitgehend stark eingeschränkt oder verboten, wodurch bislang keine kommerzielle Produktion stattgefunden hat.

Wirtschaftliche Perspektiven: Schiefergas könnte die Energieversorgung diversifizieren und Preissignale beeinflussen, steht jedoch vor hohen Investitionskosten, technischen Herausforderungen und politischen Akzeptanzfragen.