Entzugstherapie

Entzugstherapie bezeichnet medizinisch-psychiatrische Behandlungsformen zur Entwöhnung von Abhängigkeiten. Sie zielt auf eine sichere Entgiftung, die Linderung von Entzugssymptomen und die Vorbereitung auf weiterführende Therapien ab, mit dem Ziel Abstinenz oder eine signifikante Reduktion des Substanzkonsums sowie eine bessere Gesundheitsstabilität.

Die Therapie kombiniert medizinische Stabilisierung, symptomatische Behandlung, gegebenenfalls Substitutionstherapie bei bestimmten Substanzen und psychosoziale Unterstützung. Sie erfolgt stationär, ambulant oder teilstationär und richtet sich nach dem Substanzgebrauch, der Abhängigkeitsschwere und Begleiterkrankungen. Bei Alkohol- und Benzodiazepinentzug kommen oft schrittweise Dosen beruhigender oder einschläfernder Medikamente zum Einsatz; bei Opioidabhängigkeit sind Substitutionstherapien wie Methadon oder Buprenorphin gängig. Bei anderen Substanzen stehen Entgiftung und symptomatische Therapien im Vordergrund.

Mindestens genauso wichtig sind psychologische und soziale Komponenten: Motivations- und Beratungsgespräche, kognitiv-behaviorale Therapiemethoden, Unterstützung bei der Nachsorge, Einbindung von Familie und Umfeld sowie Planung von Rückfallpräventionsmaßnahmen.

Ziel ist der Beginn eines längerfristigen Behandlungswegs. Die Dauer variiert stark und reicht von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen; eine vollständige Entgiftung ist oft nur erster Schritt. Risiken umfassen schwere Entzugssymptome, Krampfanfälle, Delirium tremens oder begleitende Erkrankungen, weshalb eine medizinische Überwachung sinnvoll ist.

Entzugstherapie ist Bestandteil der Suchtbehandlung und wird in Kliniken, Suchtberatungsstellen, Rehabilitationszentren sowie in einigen ambulanten Einrichtungen angeboten. Eine erfolgreiche Entzugstherapie hängt von der Integration in ein umfassendes Behandlungsprogramm ab.