Energieverbrauchskennzeichnungen

Energieverbrauchskennzeichnungen beschreiben gesetzliche Kennzeichnungssysteme, die den Energieverbrauch und die energetische Effizienz von Produkten oder Gebäuden transparent machen. Sie sollen Verbrauchern Orientierung geben, den Energieverbrauch zu senken und Unternehmen zu energieeffizienteren Entwicklungen anzuregen.

Für Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Gefriergeräte, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Herde, Fernseher und Beleuchtung werden EU-weit Kennzeichnungen verwendet. Typisch ist eine Skala von A bis G, wobei A die höchste Effizienz kennzeichnet. Die Kennzeichnung enthält außerdem den jährlichen Energieverbrauch oder den Verbrauch pro Zyklus sowie weitere produktspezifische Informationen. In früheren Labelversionen kamen Stufen wie A+, A++, A+++ vor; seit einer Umstellung werden neue Produkte überwiegend mit den einfachen Klassen A bis G bewertet, um Fortschritte realistischer abzubilden.

Regelwerk und Umsetzung: Die europäische Rahmenverordnung zur Energiekennzeichnung (EU-Verordnung 2017/1369) bildet die Grundlage; nationale Behörden überwachen die Umsetzung und Durchsetzung in den Mitgliedstaaten. Neben Produktkennzeichnungen umfasst der Bereich auch Gebäude im Sinne des Energieausweises: Der Energieausweis nach der Richtlinie 2010/31/EU bewertet die Energieeffizienz von Bestands- und Neubauten und dient der Information bei Vermietung, Verkauf oder Neubau.

Historie und Wirkung: Energieverbrauchskennzeichnungen wurden in der EU schrittweise eingeführt und fortentwickelt, um ökologische Effizienz sichtbarer zu machen und Märkte in Richtung energiereduzierten Technologien zu lenken. Sie beeinflussen Kaufentscheidungen, Produktdesign und Handelspolitik und tragen zur Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs bei.