Eigenleistungen

Eigenleistungen bezeichnet im Bau- und Projektkontext Arbeiten, die vom Auftraggeber oder vom Hauptunternehmer mit eigenen Arbeitskräften und Ressourcen erbracht werden, statt von Subunternehmern, Lieferanten oder externen Dritten. Dabei kann es sich um Teile der eigentlichen Bauausführung, Montage- oder Endarbeiten, aber auch um planende oder koordinatorische Tätigkeiten handeln, die der Auftraggeber selbst übernimmt.

Typische Bereiche umfassen Montage, Innenausbau, Installationen, Abschluss- und Fertigstellungsarbeiten, sowie Beiträge des Bauherrn wie Planung, Koordination oder Bereitstellung von Materialien. Eigenleistungen können dazu dienen, Kosten zu senken, Flexibilität zu wahren oder spezifische Fachkenntnisse des Auftraggebers einzubringen. In größeren Projekten wird der Umfang der Eigenleistungen oft vertraglich festgelegt und vom Gesamtprojekt getrennt oder mit dem Subunternehmeranteil verknüpft.

Rechtliche und vertragliche Auswirkungen ergeben sich vor allem aus den vertraglichen Vereinbarungen und dem geltenden Recht. Die Zuordnung von Garantie- und Haftungsfällen hängt davon ab, welcher Teil des Werks durch Eigenleistungen beeinflusst wird. Häufig regeln Verträge, wie Mängel, die aus Eigenleistungen resultieren, behandelt werden und in welchem Rahmen der Auftragnehmer für seine eigenen Arbeiten haftet. Unklare Abgrenzungen können zu Streitigkeiten führen, weshalb eine klare Festlegung des Aufgaben- und Qualitätsumfangs sinnvoll ist.

Praktisch bedeutet dies: Bereits im Vertrag den Umfang der Eigenleistungen eindeutig definieren, Qualitätsstandards festlegen, Abnahme- und Abrechnungsmodalitäten regeln sowie eine lückenlose Dokumentation sicherstellen. Zudem sollten Verantwortlichkeiten, Termine und Versicherungen klar geregelt sein, um Koordination und Risikostruktur des Gesamtprojekts übersichtlich zu halten.