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Differenzkalorimetrie

Differenzkalorimetrie ist eine Methode der Kalorimetrie, die die Differenz des Wärmestroms zwischen einer Probe und einem Referenzmaterial misst, während beide Proben denselben Temperaturprogramm folgen. In einem zweigeteilten Kalorimeter wird die Temperaturdifferenz zwischen Probe und Referenz gemessen und das Heiz- bzw. Kühlprogramm so gesteuert, dass beide gleichzeitig die gleiche Temperatur aufweisen. Die aufgezeichnete Differentialkurve des Wärmestroms dient als Messgröße für Wärmeaustauschprozesse der Probe.

Aus der Differenzwärmefluss-Kurve lassen sich Phasenübergänge und thermische Eigenschaften ableiten. Typische Größen sind die spezifische Wärmekapazität

Die gebräuchlichste Ausprägung ist die Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC), bei der Probe und Referenz einem definierten Temperaturprogramm folgen.

Anwendungsgebiete umfassen Polymer- und Pharmaindustrie, Lebensmitteltechnik und Materialwissenschaft. DSC dient zur Charakterisierung von Schmelzen, Kristallisation, Glasübergängen,

Cp
sowie
Enthalpieänderungen
wie
Schmelzenthalpie
ΔHm
und
Glasübergangstemperatur
Tg.
Endotherme
Maxima
kennzeichnen
Endothermen
wie
Schmelzen
oder
Abbindevorgänge,
exotherme
Maxima
Kristallisation
oder
Reaktionsprozesse.
Die
Lage
der
Übergänge
gibt
Hinweise
auf
Temperaturstabilität
und
Reinheit,
während
die
Fläche
unter
einem
Peak
die
zugehörige
Enthalpie
repräsentiert.
Eine
verwandte
Technik,
die
differentielle
Thermalanalyse
(DTA),
misst
vorwiegend
die
Temperaturdifferenz
statt
des
Heatflows.
Typische
Probenmengen
liegen
im
Bereich
von
Milligramm;
Kalibrierung
erfolgt
mit
Standards
wie
Indium;
Heizraten
liegen
typischerweise
zwischen
1
und
20
K/min.
Reaktionsenthalpien
und
Prozesskinetik,
zur
Bestimmung
der
Reinheit
oder
Kristallinität
sowie
zur
Qualitätskontrolle.