Dienstleistungswirtschaft

Die Dienstleistungswirtschaft, im Englischen als service economy bezeichnet, bezeichnet eine Wirtschaftsstruktur, in der Dienstleistungen das zentrale Element der Wertschöpfung darstellen. Der Tertiärsektor umfasst Produktion und Lieferung immaterieller Güter und umfasst Unternehmen und Organisationen, die Services für Haushalte und andere Unternehmen erbringen. In vielen Industrieländern macht der Dienstleistungssektor den Großteil von Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Beschäftigung aus.

Wesentliche Teilbereiche sind Finanzdienstleistungen, Handel, Verkehr und Logistik, Information und Kommunikation, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildung, öffentliche Verwaltung sowie professionelle, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.

Charakteristika: Dienstleistungen sind überwiegend immateriell, individuell erstellt, oft stark vom Kunden abhängig, variabel und teilweise zeitlich gebunden (perishability). Die Produktion ist häufig gekennzeichnet durch Interaktion zwischen Anbieter und Kunde. Die Qualität kann stark variieren und wird oft durch Serviceerlebnis, Kundenbindung und Prozessgestaltung bestimmt.

Entwicklung: In der Regel entwickeln sich fortgeschrittene Volkswirtschaften von einer auf Industrie basierenden Struktur hin zu einer Dienstleistungsorientierten; digitale Technologien, Globalisierung und Outsourcing haben die Bedeutung wissensintensiver Dienstleistungen erhöht. Der Trend zur Servitization beschreibt die Erweiterung des Produktangebots durch begleitende Services.

Bedeutung und Politik: Eine starke Dienstleistungswirtschaft erfordert hochqualifizierte Arbeitskräfte, Investitionen in Bildung, digitale Infrastruktur, Regulierung und wettbewerbsfähige Dienstleistungsmärkte. Sie ist eng mit Innovation, Produktivitätsentwicklung und internationalem Handel verbunden.