Dichtungsalterung

Dichtungsalterung bezeichnet Veränderungen, die Dichtungen im Laufe der Zeit durchlaufen. Dazu gehören Elastomer- und Kunststoffdichtungen in Dichtsystemen wie O-Ringe, Flanschdichtungen, Dichtkissen. Die Alterung kann zu einem Verlust der Dichtleistung, erhöhtem Leckfluss oder Ausfall führen.

Hauptmechanismen sind thermische Alterung (Thermische Oxidation und Vernetzung oder Verkürzung der Ketten, Erhöhung der Härte), Ozon- und UV-Schäden, hydrolytische Degradation bei Wasser- oder Ölkontakt, mechanische Ermüdung, Quetschungsverlust (Compression Set). Auch Chemikalienwirkung führen zu Degradation, Swelling durch Lösungsmittel, Migration von Additiven.

Einflussfaktoren sind Temperatur, Druck, Betriebstoffe (Medien), Feuchtigkeit, Expositionsdauer, chemische Kompatibilität, Lagerung, Montagezustand; außerdem Materialtyp; Betriebsumgebung.

Häufige Dichtungsmaterialien sind Nitril-Kautschuk (NBR), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), Fluor-Kunststoffe (FKM/FPM), Silikon (VMQ); Kunststoffe wie PTFE; die Wahl beeinflusst Alterungsresistenz.

Alterung wird oft durch Sichtprüfung, Härteänderung, Quetschverformung, Dichtkraftmessungen, Gas- oder Flüssigkeitslecktests evaluiert; beschleunigte Alterung durch Temperatur-/Feuchtetest; Lebensdauerprognose durch Erfahrungswerte, Zeit-Temperatur-Superposition.

Zur Verlängerung der Lebensdauer gehören korrekte Materialwahl, Medienkompatibilität prüfen, richtige Montage, Schmierung, Vermeidung schädlicher Umgebungen, regelmäßige Inspektion, Austausch gemäß Herstellerangaben.